Gestern, Golfplatz in Enniscrone, wunderbare Anlage in den Links des River Moy im irischen County Sligo, köstliches Erlebnis: Richard, richtiger Ire alten Schlages, wettergegerbt, auf dem rechten Ohr stocktaub, schon ein wenig schwer bei Fuße, aber natürlich spielt er Golf. Bringt mir auf der Runde das eine oder andere Schimpfwort auf Irisch bei (und behauptet tatsächlich, die Sprache sei leicht zu erlernen), flucht außerdem aus tiefstem Herzen auf alles, was britisch ist. An Loch 8 wird er plötzlich unrund und teilt schließlich mit, dass er Bahn 9 noch mit mir spielt, dann müsse er aber gehen. Höfliche Frage: warum denn auf einmal? Richard rückt ein wenig verlegen mit folgender Geschichte heraus: Eigentlich hat ihn seine Frau, weil der Kaffee fertig und die Milch aus war, nur mal eben schnell in den Supermarkt gegenüber geschickt, um neue zu besorgen. Einmal vor der Haustüre, dachte er sich aber, warum nicht kurz auch am Golfplatz vorbeischauen? Und dort dann neben Abschlag 1 stehend: Wenn ich schon einmal da bin, warum soll ich nicht auch gleich ein paar Löcher spielen? Das war rund drei Stunden her und jetzt müsse er, meint Richard dann, aber doch nach Hause, immerhin warte seine Frau mit dem fertigen Kaffee nach wie vor auf die Milch... Heute nun in Galway, was für ein unglaubliches Glück: treffe wirklich Bertie. Bertie de Heron! Den Lieblingsreiher meiner Tochter. Kann es kaum fassen, denn kaum bin ich durch den Spanish Arch Richtung Long Walk durch, sitzt Bertie tatsächlich regungslos auf einem Stein im Corrib und...

Voller Blog-Text mit Bild ab 17.5.2010 auf www.timegolf.net in der Rubrik "Editor´s Blog".